Sonntag, 29. Juli 2012

Tatort Hinkebein

Katja Braun war kein Kind von Traurigkeit. „Die Braun war ein heißer Feger“ attestieren auch die früheren Kollegen. Doch dann wird die ehemalige Polizistin tot in einem Gebüsch mitten in Münster aufgefunden. Bis auf einen Slip ist sie vollkommen unbekleidet. Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne kann im Tatort „Hinkebein“ keine Spuren von Gewalt am Leichnam der Frau finden.
Kommissar Thiel übernimmt den Fall aber trotzdem. Denn es ist merkwürdig, dass Katja Braun fast nackt auf die Straße gerannt und dann an Herzversagen gestorben ist. Außerdem  weißt ihr Tod Parallelen zu einem Fall auf, in dem sie bei der Polizei einmal selbst ermittelt hatte. Damals war eine Prostituierte erdrosselt worden. Ihr Zuhälter Heinz Kock, galt damals als dringend tatverdächtig. Doch nicht nur Katja Braun, sondern auch Professor Boerne war maßgeblich an den erfolgreichen Ermittlungen gegen Kock beteiligt. Heinz Kock, der  wegen seiner Gehbehinderung in Münster  Hinkebein genannt wird, verschwand allerdings kurz vor seiner Festnahme nach Vietnam. Ist er jetzt zurückgekommen, um sich an der ehemaligen Kommissarin zu rächen? Will er rehabilitiert werden? Oder ist der Tod von Katja Braun doch ihrem Alkoholproblem zuzuschreiben.

Das Verhältnis zu ihrem Ex-Mann und ihrer Tochter war offensichtlich auch deswegen angespannt. Zuletzt arbeitete sie als Putzfrau in einer Kneipe und trank an einem Abend schon mal zwei Flaschen Wein. Kommissar Thiel beschäftigt aber noch eine weitere Fragen: Wie ist Professor Boerne in den Fall verstrickt? Neben seiner Tätigkeit als Gerichtsmediziner hatte er auch privat mit Katja Braun zu tun. Hatten die beiden ein Verhältnis? Immerhin tauchte die ehemalige Polizistin kurz vor ihrem Tod beim Professor auf, um ihn um Geld anzupumpen. Boerne, der Katja Braun das Geld gab, wird außerdem von Heinz Kock bedroht und verlagt deshalb von Kommissar Thiel Personenschutz. Und während Thiel versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, wird die Polizei in Münster von einer russischen Delegation heimgesucht. Die russischen Polizeibeamten  möchten sich mit den hiesigen Ermittlungspraktiken vertraut machen. Kollegin Nadeshda Krusenstern verliebt sich Hals über Kopf in einen „Ruskie“ und überhaupt stören die osteuropäischen Besucher Thiel gewaltig bei seinen Ermittlungen.  Der Tatort „Hinkebein“ kommt mit einer guten Besetzung daher (u. a. Michelle Barthel), überrascht bei der Aufklärung am Ende und sorgt mit den typischen Wortgefechten zwischen Thiel und Boerne sowie einigen musikalischen „Anspielungen“ für gute Stimmung beim Zuschauer.

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