Montag, 12. November 2012

Das Wunder von Wolbeck



Mit dem Tatort „Das Wunder von Wolbeck“ sind die Münsteraner Ermittler Frank Thiel und Prof. Karl-Friedrich Boerne nunmehr zehn Jahre im Dienstag für die ARD-Krimi-Serie. Zum Jubiläum müssen sie aufs Land, in den Vorort Wolbeck. Zur Abwechslung führen die Untersuchungen sie mal wieder in westfälische Ställe, auf Weiden und zu kleinen und großen Tieren. Mit der gewohnten Komik verhilft Boerne unter anderem einem zeugungsunwilligen Bullen und verknallt sich in einen anderen Paarhufer – eine ausgewachsene Ziege, der er am Ende verspricht, sie jedes Wochenende zu besuchen.

Vorher ist im Tatort „Das Wunder von Wolbeck“ aber erstmal ein Todesfall aufzuklären. In seiner Praxis auf dem restaurierten Bauernhof findet Ehefrau Stella Lembeck eines Morgens ihren Gatten Raffael tot auf. Vor Ort kann Prof. Boerne anfangs nur feststellen, dass der Tote gestürzt und im Anschluss daran verblutet ist. Ansonsten gibt es kaum Spuren und Hinweise, die einen eindeutigen Schluss darüber zulassen, ob es sich um einen Unfall oder um Fremdverschulden – also Mord – handelt.

Wie die Ermittler herausfinden, war Lembeck ein geschätzter Heilpraktiker. Seine Behandlungsmethoden kamen vor allem bei Frauen gut an, die mit ihrer Fruchtbarkeit Schwierigkeiten hatten. Vermögende Patientinnen reisten sogar aus dem Ausland an, um in der westfälischen Provinz eine Lösung für ihre Probleme zu finden.

In der unmittelbaren Nachbarschaft ergibt sich für Thiel und Boerne ein anderes Bild. Auf dem Hof der Kintrups war er nicht so gern gesehen, zumindest nicht vom Bauern Moritz und seiner Mutter. Milena, die Frau des Bauern, mochte Lembeck allerdings und war zeitweise auch mit dessen Frau eng befreundet. Wahrscheinlich hat auch sie von seinen Behandlungen profitiert. Zumindest schiebt sie ein Baby im Kinderwagen durch die Gegend.

Die Ermittlungen sind in etwa so zäh wie die Mentalität im platten Münsterland. Alles dauert seine Zeit. Schließlich stößt Thiel im Tatort „Das Wunder von Wolbeck“ auf die drei Brüder Bert, Gert und Thomas Krien, einen Schlachter, einen Elektroinstallateur und einen Gastwirt. Die drei scheinen etwas zu vertuschen. Bekannt ist, dass die Brüder ein kumpelhaftes Verhältnis zum ermordeten Lembeck hatten. Die vier Männer scheinen ein gemeinsames Geheimnis zu hüten und die drei noch Lebenden rücken nicht mit der Sprache heraus.

Zwischen Thiel und Boerne läuft es in dieser Folge nicht so gut. Die beiden haben wegen unbezahlter Spielschulden Stress miteinander. Die Ermittlungen verlaufen auch recht holprig, bis plötzlich das Baby von Milena Kintrup verschwindet.

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